Liebe Mitglieder, liebe Freunde, liebe Partner,
wie einige von euch vielleicht wissen oder durch unseren Auftritt auf Social Media Plattformen mitbekommen haben, feiert die FAG Aachen e.V. in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen.
60 Jahre ist es nun her, dass die FAG an der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen in Aachen gegründet wurde. Seither bieten wir der Studierendenschaft die Möglichkeit, neben dem Studium das praktische Fliegen zu erlernen und zu erleben.
60 Jahre, in denen sehr viel passiert ist und in denen wir als Verein Höhen und Tiefen erleben durften.
60 Jahre in denen wir als Verein zusammengehalten haben und immer mehr zusammengewachsen sind.
60 Jahre, welche vor allem in den vergangenen zwei Jahren sowohl für unsere Mitglieder als auch für den Vorstand schwierig waren, aber dennoch können wir mit Freude verkünden, trotz den bekannten Umständen gewachsen zu sein.
Zu verdanken haben wir all das was wir heute FAG nennen Herrn Dr. Eschenbach sowie unseren Gründungsmitgliedern Heinrich Busch, Karl Dost†, Lothar Freyberg, Jörg Lenz†, Gustav Liefeld, Klaus Meyer, Dieter Pfefferkorn, Udo Theis† und vielen weiteren motivierten Fliegern zu Beginn der 60er Jahre.
Am heutigen Tag vor genau 60 Jahren – dem 30.10.1961 – trafen sich eben diese Enthusiasten und gründeten einen Verein der seither den Namen „Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft“ trägt.
Aller Anfang ist schwer und auch für unsere Gründer war es nicht einfach.
Im Jahr 1962 konnten wir nach langen Bemühungen endlich das erste Flugzeug unser Eigen nennen – einen wunderschönen Rhönbussard. Tragischerweise kam dieses Flugzeug auf Grund Zulassungsschwierigkeiten nie zum Einsatz.
Erst fünf Jahre nach unserer Gründung wurde durch die Staatliche Ingenieurschule ein Flugzeug angeschafft, welches durch die FAG genutzt wurde. Dabei handelte es sich um eine K8 b welche leider im gleichen Jahr durch eine Außenlandung zu Bruch ging. Auch der eigenständige Flugbetrieb lag noch in den Sternen. Unsere Mitglieder nahmen damals (man will sich kaum vorstellen, wie schwierig es in den 60er für Studierende gewesen sein muss) für einige wenige Platzrunden auf der Dahlemer Binz eine Entfernung von 60km in Kauf. Die Begeisterung musste damals wohl sehr groß gewesen sein! An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich an die Kooperationsvereine auf der Binz für die Ermöglichung unseres damaligen Flugbetriebs. Da die Entfernung dauerhaft allerdings nicht zu überbrücken war, wurde im gleichen Jahr ein Ausbildungsvertrag mit der Nordstern-Fluggruppe (heute: SFG Nordstern e.V.) in Aachen Merzbrück geschlossen – somit war auch die erste Schulung innerhalb der FAG Reihen nun möglich.
1968 – wir können uns kaum vorstellen, wir stolz unsere Vorstandsmitglieder gewesen sein müssen, als sie verkünden durften, dass die FAG endlich ihren satzungsgemäßen Zweck eigenständig erfüllen kann und gemeinsam mit dem Luftsportverein Selfkant (heute: LSV Geilenkirchen e.V.) auf dem Fliegerhorst Geilenkirchen-Teveren (heute: NATO Airbase Geilenkirchen) eine Ausbildungsgemeinschaft eingeht und unsere Startwinde sowie unsere wieder aufgebaute K8 b nun noch mehr Menschen die Möglichkeit bieten die Freiheit in luftigen Höhen zu finden und zu genießen.
Die 70er waren nicht nur im TV oder in der Modewelt wild, sondern auch in der FAG! Durch die Ingenieurschule – welche schon bald Fachhochschule Aachen heißen sollte (herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zum 50-jährigen Bestehen) – wurde ein Kranich III angeschafft, welcher neben seiner Nutzung im Flugmechanischen Praktikum auch die Schulung in unserem Verein bereicherte. Weiterhin konnten wir die Zulassung unserer im Eigenbau entstandenen Ka7 und den Kauf eines Standard Cirrus (wobei es sich um das erste GFK-Flugzeug in Aachen handelte) verzeichnen. Aus französischen Militärbeständen wurden weiterhin eine Röhnlerche II sowie zwei Piper PA19 ersteigert. Zusätzlich erfreuten wir uns einer durch die FAG im Teilselbstbau aufgebauten Rf 5b Sperber, einem Glasflügel 303 Mosquito sowie einer PA18. Allerding zogen Ende der 70er dunkle Wolken über der FAG auf. So flatterte am 23. November 1979 eine fristlose Kündigung des Nutzungsvertrages des Fliegerhorstes ein, welche durch die Stationierung des Frühwarnsystems AWACS auf der Airbase begründet wurde. Nach lange andauerndem Briefverkehr wurde beschlossen, dass wir zumindest während der Umbauphase in Geilenkirchen weiterhin unseren Flugbetrieb aufrechterhalten dürfen.
Anfang der 1980er steigt die FAG auf Grund des hohen Wartungsanspruches der Flugzeuge in Gemischtbauweise – bis auf die Ka7 – vollständig auf GFK-Flugzeuge um und schafft einen Mistral C an. Die andauernden Gespräche und Verhandlungen mit den Zuständigen der NATO Airbase führten dazu, dass wir unseren Flugbetrieb auf der NATO Airbase weiterhin gesichert haben und auf dem Gelände eine neue Halle errichtet wird. Weiterhin trennten wir uns von unserem Mosquito und stiegen auf ein einsitziges Standardklasse Flugzeug um – die LS4.
Die 90er Jahre brachten ein weiteres, noch heute viel und gerne genutztes Flugzeug in die FAG. Als Zuwachs dürfen wir im Jahr 1995 eine DG500 Elan Trainer – unser Trüffelschwein welche teilweise durch den Kullerbau einiger FAG Mitglieder in unseren Räumlichkeiten finanziert wurde – begrüßen.
Nach weiteren Jahren mit vielen Höhen und Tiefen können wir nun nach der Anschaffung eines weiteren GFK Einsitzers im Jahr 2019 (Astir CS Jeans) insgesamt fünf Segelflugzeuge und zwei Motorflugzeuge unser Eigen nennen, welche unsere Flugschüler als auch unsere Scheininhaber sicher in die Luft bringen und den ein oder anderen bereits auf Wettbewerbe oder traumhaft schöne Fliegerurlaube begleitet haben.
Mit der ASK13 und der K8 b in der Anfängerschulung besitzen wir zwei sehr gutmütige und schöne Flugzeuge, welche nicht nur von den Schülern gerne geflogen werden. Die DG500 wird zum einen sehr oft für Gast- und Schnupperflüge eingesetzt, zum anderen aber ebenfalls für sehr große Flugschüler oder die Streckenflugeinweisungen genutzt. Der Astir bietet mit seinen sehr gutmütigen Flugeigenschaften den perfekten Einstieg in das Flugverhalten von GFK-Flugzeugen, wird aber auch gerne von Scheininhabern genutzt. Die LS4 wurde inzwischen vollständig aus der Schulung entnommen und bildet somit die Möglichkeit des Streckenflugs für unsere Mitglieder, welcher durch die immer weiterwachsenden Beziehungen zu den Vereinen in Aachen Merzbrück in Zukunft hoffentlich noch mehr Beliebtheit genießen wird.
Nach sechs Jahrzehnten stehen wir – Felix, Alex und Jess – vor einem stetig wachsenden Verein, welcher durch seine eigene Dynamik auf Grund der Hochschulumgebung anspruchsvoll aber vor allem sehr interessant ist und freuen uns schon jetzt auf die kommenden Jahre und die Möglichkeiten, die dieser Verein birgt. Große Möglichkeiten sehen wir bereits jetzt, spinnen bei dem ein oder anderen Bier auch über zukünftige Projekte und stoßen auf unsere Gründungsmitglieder, auf diesen Verein und auf uns alle an!
Vielen Dank an die großartigen Menschen mit noch größeren Ideen, welche den Verein ins Leben gerufen haben und genauso wie wir jetzt daran geglaubt haben, dass aus dieser Truppe etwas Großes wird!
Vielen Dank an unsere Vorgänger, welche nie den Mut und den Einsatz verloren haben und den Verein auch in schwierigen Zeiten vorangebracht haben.
Vielen Dank an die FH Aachen für die Möglichkeiten, welche uns geboten werden und wurden.
Vielen Dank an die NATO Airbase für die Möglichkeit, auf einem Militärgelände einen privaten Flugbetrieb zustande zu bringen und die Flächen zu nutzen und sogar auszubauen.
Vielen Dank an all unsere Alt-Herren, welche vor allem uns als Vorstand sehr oft mit Rat und Tat zur Seite stehen und in jeglichen Situationen als Ansprechpartner für die jungen Wilden dienen!
Vielen Dank an unsere Mitglieder, welche hinter dem Verein stehen und diesen mit jeder Tat ein Stück weiter nach vorne bringen.
Vielen Dank an unsere großartigen Vorstandskollegen, welche beratend an unserer Seite stehen und immer wieder spannende Ideen in unsere doch sehr überschaubare Vorstandsrunde bringen.
Wir freuen uns auf viele weitere Jahre und eine weiterwachsende FAG sowie, verkünden zu dürfen, dass wir als Vorstand aktuell mitten in der Planung für eine Jubiläumsfeier im Oktober 2022 stecken. Diese haben wir nun liebevoll „60+1 Jahre FAG“ getauft. Wir haben uns auf Grund der anhaltenden Situation und der nicht absehbaren Entwicklung aktiv gegen die Durchführung in diesem Jahr entschieden und hoffen auf Verständnis aus Reihen des Vereins. Dennoch hoffen wir, viele von euch zum eigentlich 61. Jahrestag begrüßen zu dürfen und die vergangenen Jahre gebührend zu feiern!
Weiterhin haben wir aktuell Kontakt zu Gründungsmitgliedern, welche bereits jetzt ihre Teilnahme angekündigt haben! Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit und das damit verbundene andauernde Interesse an dem Verein der vor „zig Jahren mal gegründet wurde“ ;).

Felix, Alex und Jess

Kategorien: Allgemein

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert